24.12.2008 – Großaufgebot der Feuerwehr – 215.000 Euro Sachschaden – Haus nicht bewohnbar

Effolderbach – Innerhalb von 14 Tagen waren die Einsatzkräfte der Feuerwehren der Stadt Ortenberg jetzt zum zweiten Mal bei einem Wohnhausbrand gefordert. Trotz dem schnellen Eingreifen und einem Großaufgebot der Feuerwehr brannte der gesamte Dachstuhl aus. Die Hausbewohner konnten zuvor das Gebäude rechtzeitig verlassen. Menschen kamen nicht zu schaden. Das Haus, in dem drei Generationen einer Familie wohnten, ist unbewohnbar. Die Polizei schätzt den Schaden auf etwa 215.000 Euro. Nach ersten Erkenntnissen hatte der 15-jährige Sohn der Familie im Dachgeschoss den Holzofen nachbefeuert. Hierbei war durch Funkenflug die Gardine in Brand geraten. Die Ermittlungen nach der Brandursache dauern an.

Am Tag vor Heiligabend erfolgte gegen 12.30 Uhr die Alarmierung der Feuerwehren der Löschbezirke West (Effolderbach, Selters, Wippenbach, Ortenberg), Nord (Lißberg, Eckartsborn) und Süd (Bleichenbach, Bergheim), der Drehleiter der Feuerwehr Büdingen und eines Rettungswagens des MHD Altenstadt. Gemeldet war ein Wohnhausbrand in Effolderbach. Durch die anrufenden Nachbarn wurde mitgeteilt, dass sich in dem Objekt noch die Bewohner befinden. Aufgrund dieser Meldungen erhöhte die Zentrale Leitstelle des Wetteraukreises das Alarmstichwort auf „F P 2“. Daraufhin erfolgte die Nachalarmierung der Technischen Einsatzleitung (KBI, LNA, OLRD) sowie zwei weiterer RTWs und des Notarzteinsatzfahrzeuges des DRK Büdingen.

Die Lagemeldungen der ersten Einsatzkräfte vor Ort ließen einen zeitintensiven Einsatz erwarten. Daraufhin ließ der Einsatzleiter die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Stufe I der DRK-Bereitschaft Ortenberg alarmieren. Dieser RTW der SEG sollte zur Bereitstellung für die eingesetzten Atemschutzgeräteträger und zur Entlastung der primären Notfallversorgung eingesetzt werden. Durch die Alarmierung der DLK der Feuerwehr Büdingen waren noch mehrere Einsatzkräfte in Büdingen in Bereitschaft. So konnten ohne Zeitverzug ebenfalls das LF16-CAFS und der ELW 1 besetzt und nach Rücksprache mit dem örtlichen Einsatzleiter nach Effolderbach beordert werden.

Das Brandobjekt liegt am Hang. Daher war der Löschangriff über die DLK nur von einer Seite des Wohnhauses möglich. Nach Rücksprache mit KBI Hartmann vor Ort wurde die DLK der Feuerwehr Gedern nachalarmiert. Beim Innenangriff stellten die vorgehenden Trupps fest, dass in dem ausgebauten Dachgeschoss des Wohnhauses durchgehend Unrat und Kleidungsstücke in einer Höhe von einigen Zentimeter vorhanden war, was die Löscharbeiten und Brandbekämpfung sehr erschwerten.

Wegen dieser Situation entschied sich die Einsatzleitung, die Kräfte des Löschbezirks Ost (Gelnhaar und Usenborn) mit Atemschutzgeräteträgern zu alarmieren. Ebenso kam, zur örtlichen Versorgung der Atemschutzgeräteträger, der GW-L AS der Feuerwehr Büdingen zum Einsatz. Die Einsatzkräfte und Einsatzstelle war in die vier Abschnitte Wasserförderung, Atemschutz, Einsatzstelle und Rettungsdienst eingeteilt. Die kommunikative Führung erfolgte über den ELW 1 der Feuerwehr Büdingen. Der Löschangriff lief über zwei Angriffstrupps unter PA und über die beiden Drehleitern aus Büdingen und Gedern. Da das Dachgeschoß nicht begehbar war, wurde über die DLK die Dachhaut geöffnet. Dies konnte jedoch erst nach Freischaltung der Oberleitungen durch den örtlichen Stromversorgers erfolgen.

Die Bewohner wurden durch den Rettungsdienst gesichtet. Sie blieben unverletzt und kamen bei Nachbarn unter. Es stellte sich schnell heraus, dass das Wohnhaus in absehbarer Zeit nicht mehr bewohnt werden kann, worauf nach Rücksprache mit den politischen Verantwortlichen eine Notunterkunft gesucht wurde. Durch rege Anteilnahme der Bevölkerung war dieses Problem nach kürzester Zeit erfolgreich gelöst. Nachdem das Wohnhaus durch die Trupps begehen werden konnte, wurde die Drehleiter der Feuerwehr Gedern aus dem Einsatz heraus gelöst.

Nach den Nachlöscharbeiten blieb eine Brandwache in Staffelstärke vor Ort. Im Laufe des Abends waren immer wieder Glutnester abzulöschen. Erst gegen Mitternacht war der Einsatz beendet.

 

Eingesetzte Kräfte Feuerwehr:

Löschbezirk West
Löschbezirk Nord
Löschbezirk Süd
Löschbezirk Ost
Feuerwehr Büdingen
Feuerwehr Gedern
Ortenberg 01 + 02
KBI

 

1-2-18
1-2-10
1-3-24
1-2-17
1-2-12
0-1-2
2-0-0
1-0-0

                

Eingesetzte Kräfte Rettungsdienst:

RTW JW 80.83
RTW JW 80.84
RTW RK 97.83
RTW RK 97.87
NEF RK 99.82
LNA/FW-Arzt 
OLRD 79-100
SEG Ortenberg (Betreuung)

 

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Brandbekämpfung: Außenangriff über Drehleiter und Innenangriff über Steckleiter.
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Ein Großaufgebot an Rettungskräften war im Einsatz.
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Reste des ausgebrannten Dachstuhls.
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Das Haus ist nicht mehr bewohnbar.
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Brandlasten im Dachgeschoss.

Text: Lars Henrich, SBI Ortenberg
Bilder: Feuerwehr Büdingen