13.01.2009 - Büdingen - Knapp einer "Katastrophe" sind die Bewohner der Büdinger Altstadt entkommen. Noch präsent sind die Bilder von dem Brand in Limeshain, als dort fünf Gebäude ein Raub der Flammen wurde.

Gegen 14:30 Uhr wurde die Kernstadtfeuerwehr Büdingen zu einer "unklaren Rauchentwicklung" in die Büdinger Obergasse alarmiert. Bereits auf der Fahrt zum Feuerwehrhaus konnten die Einsatzkräfte eine schwarze Rauchwolke über der Altstadt wahrnehmen. Als der Löschzug, bestehend aus Einsatzleitwagen, Löschgruppenfahrzeug LF16, Drehleiter und einem Tanklöschfahrzeug bereits sieben Minuten nach Notrufeingang an der Einsatzstelle ankam, stand der Dachstuhl bereits in Vollbrand. Die Bewohner des betroffenen Gebäudes und des Nachbarhauses befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch in ihren Häusern.


Bei dieser Ausgangslage forderte der Abschnittsleiter umgehend über die zentrale Leitstelle Wetterau eine zweite Drehleiter und zwei zusätzliche Löschbezirke der Stadtteilfeuerwehren an. Durch die enge Altstadtbebauung im historischen Stadtkern waren die Stellflächen der Einsatzfahrzeuge sehr begrenzt und die Bewegungsfläche zwischen Hauswänden und Löschfahrzeugen betrug an manchen Stellen teilweise weniger als einen Meter. Glücklicherweise waren an diesem Tag die Verkehrswege nicht durch widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge blockiert - für diesen Altstadtbereich eher die Ausnahme.

Da der Zugang nur über die historische Stadtmauer zu Fuß gegebenen ist, war dies sehr zeit- und personalaufwendig. Einen Stellplatz für die zweite Drehleiter aus Langenselbold im Bereich der engen Ortsdurchfahrt „Obergasse“ zu finden, wurde nach mehreren Versuchen verworfen. Durch einen massiven Innenangriff und dem umfassenden Löschangriff mit CAFS über die Drehleiter konnte nach einer Stunde Feuer unter Kontrolle gemeldet werden.

Insgesamt waren rund 50 Feuerwehrkräfte, ein Rettungswagen sowie zeitweise ein Notarzt und der Feuerwehrarzt Dr. Klaus Ratthey an der Einsatzstelle. Ebenso war der Kreisbrandinspektor Otfried Hartmann und die Kreisbrandmeisterin Ulrike Schneider anwesend.

Erschwerend war bei den winterlichen Temperaturen die Betreuung der Atemschutzgeräteträger nach dem Einsatz (eingesetzt waren 30 Atemschutzgeräte) - ebenso gefror das abfließende Löschwasser sofort auf den Verkehrsflächen, die Drehleiter glich einem "Eis am Stiel". Die Versorgung der Einsatzkräfte mit warmen Tee und Kaffee wurde vorbildlich von den Nachbarn und Anwohnern gewährleistet. Vielen Dank dafür!

Die Nachlöscharbeiten und Kontrollen mit der Wärmebildkamera waren gegen 23 Uhr beendet.

Fazit für die Feuerwehr Büdingen:
Die Entscheidung das LF 16 mit einer CAFS Anlage zu beschaffen, hatte sich wieder einmal ausgezahlt. Der Wasserverbrauch war minimal. Im Bereich von Fachwerkgebäuden mit Lehm- und Strohdecken ein wesentlicher Vorteil. Der Löscherfolg zeigt sich nach wenigen Minuten, da der Schaum an dem Brandgut haften bleibt. Der im Vorjahr beschaffte Gerätewagen Logistik wurde als Gerätewagen Atemschutz ausgebaut. Ebenfalls eine richtige Entscheidung, da von diesem Fahrzeug aus eine zentrale Versorgung mit Atemschutzgeräten stattfindet. Dieses Fahrzeug wurde in der kurzen Dienstzeit von acht Monaten schon vielmals im östlichen Teil des Wetteraukreises eingesetzt. Gerade im Altstadtbereich ist es von bedeutender Wichtigkeit, dass die Halte- und Parkverbote eingehalten werden. Zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.

Bürgermeister Erich Spamer und 1. Stadtrat Manfred Hix informierten sich vor Ort und lobten den schnellen und professionellen Einsatz. Das sofortige Nachführen von weiteren Einheiten konnte eine weitere Schadensausbreitung verhindern. Beide dankten allen Einsatzkräften unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Klaus Diefenbach.

 

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