19.12.2008 - Heuchelheim (ida) - „Was zählt ist eine wirksame, gut ausgerüstete Feuerwehr, sie muss funktionieren, alles andere ist den Bürgern gleichgültig“, sagte der Vorsitzende der Heuchelheimer Feuerwehr, Bernd Mayer. Er dankte der Stadt Reichelsheim, dass sie die Feuerwehren unterstützt und warnte davor die Kosten, die der Bundesrechnungshof ermittelt hat, als Maß zu nehmen. Für den Heuchelheimer Feuerwehrverein blickte er auf ein ruhiges Jahr. Die Mitgliederzahl ist konstant geblieben, 169 Heuchelheimer gehören zum Verein, davon sind sieben Jugendliche in der Jugendfeuerwehr und zwölf machen bei den Löschzwergen mit. „Wir müssen weiterhin in der Nachbarschaft für unsere Feuerwehr werben“, sagte Mayer. Als Vereinsaktivitäten nannte er die Herbstwanderung durch den Vogelsberg, an der allerdings nur 15 Heuchelheimer teilnahmen, sowie den Ausflug der Einsatzabteilung nach Berlin. „Es ist uns in diesem Jahr nicht gelungen, das Vereinsleben zu aktivieren, wie wir es uns vorgenommen hatten“, bilanzierte er. Daran müsse gearbeitet werden. Für die nächsten Jahre stehe die Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens an, der jetzige ist 19 Jahre alt, da das Vereinsvermögen nicht so hoch ist, ein neues Fahrzeug anzuschaffen, plädiert Mayer zu gegebener Zeit für den Kauf eines Gebrauchtwagens.

Wehrführer Oliver Günther blickte auf ein Jahr mit vielen Einsätzen für die von 28 auf 23 Mitglieder geschrumpfte Einsatzabteilung zurück. Neben Ölspuren, die es zu beseitigen galt, hielt das Unwetter am 30. Mai die Einsatzkräfte auf Trapp. „An dem Abend hatten wir im Ort 49 Einsatzstellen, wir konnten nicht überall gleichzeitig sein“, erklärte Günther. Daher haben Feuerwehrleute jeden einzelnen Einsatzort besichtigt, die Schäden seien nach einer Prioritätenliste abgearbeitet worden. „Da wo die Not am größten war, haben sie zuerst gelindert.“ Außerdem wies er darauf hin, dass die Feuerwehr lediglich die größten Wassermengen aus den Kellern herauspumpe: „Wir sind nicht dafür da, die Räume blank zu wischen.“ Neben vollgelaufenen Kellern, galt es am Tag nach dem Sturm abgestürzte Äste wegzuschneiden, Dächer, von denen Ziegel runterzufallen drohten, zu sichern. Günther wie auch Mayer lobten die gute Zusammenarbeit aller Feuerwehren im Stadtgebiet und darüber hinaus. Bedingt durch die vielen Unwettereinsätze, für die sich die Bürger mit einer Spende an den Verein bedankten, konnte Kassierer Ulrich Donath über etwas größeres Vereinsvermögen als im vergangenen Jahr berichten. Einen besonderen Dank richteten Wehrführer Günther und Mayer an Hans Tomenendahl, der nach 31 Jahren aktivem Feuerwehrdienst, weil er die Altersgrenze erreicht hat, aus der Einsatzabteilung ausschied. Die aktiven Feuerwehrmänner und –frauen trafen sich 2008 zu 15 Übungen und vier Unterrichtseinheiten. Zehn Wehrleute erweiterten ihr Wissen während Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene. Dieses Engagement wird belohnt mit einem Aufstieg in der Feuerwehrhierarchie und mehr Verantwortung bei den Einsätzen: Julius Donath und Hendrik Schultheis sind nun Feuerwehrmänner, Marco Luft Löschmeister und Christiane Vetter Oberfeuerwehrfrau. Neuer Gerätewart ist Holger Günther.

Jugendwart Jan Kowalsky und sein Vertreter Hendrik Schultheis betreuen sieben Aktive in der Jugendfeuerwehr. Im vergangenen Jahr traten fünf Jugendliche aus der Jugendwehr aus, ohne in die Einsatzabteilung zu wechseln. 14 Mal traf sich der Nachwuchs, um zu lernen. „Wir können es nicht ändern, wir haben wenige Jugendliche in dem Alter im Ort, wir hoffen, dass bald einige Löschzwerge in die Jugendfeuerwehr wechseln“, kommentierte Mayer den Bericht der Jugendfeuerwehr.

Christiane Vetter und Florian Wilhelm führen eine Gruppe von zwölf Kindern zwischen sechs und zehn Jahren an die Feuerwehr heran. Sie konnten über einen guten achten Platz beim zweiten Wettkampf der Bambini-Olympiade der Mini-Feuerwehren im Wetteraukreis berichten. Einen Dank für die ehrenamtlich geleistete Arbeit sprach 1. Stadtrat Barthel Löhr den Feuerwehrleuten aus, er sicherte weiterhin die Unterstützung der Stadt für die Wehren zu. Ehrenstadtbrandinspektor Heinz-Willi Lindt motivierte die Wehrleute weiter für ihr Hobby Feuerwehr zu werben: „Wir hatten im Wetteraukreis in den vergangenen 25 Jahren noch nie so wenig Feuerwehrleute wie jetzt, es ist die Pflicht von uns allen zu werben.“

Zwei größere Termine stehen für die Heuchelheimer in diesem Jahr an: Sich beim Gartenfest, das die Landfrauen, am Sonntag, 28. Juni, organisieren beteiligen und die Herbstwanderung am Sonntag, 20. September.

JGV Heuchelheim
Hans Tomenendahl schied nach 31 Jahren aus der Einsatzabteilung der Heuchelheimer Feuerwehr aus. Für sein langjähriges Engagement dankten ihm Wehrführer Oliver Günther und Vereinsvorsitzender Bernd Mayer.

JGV Heuchelheim
Vier junge Feuerwehrleute erweiterten ihr Wissen während Lehrgängen, sie sind berechtigt größere Verantwortung bei Einsätzen zu tragen, von Wehrführer Oliver Günther und Ehrenstadtbrandinspektor Heinz-Willi Lindt erhielten sie Urkunden und neue Dienstabzeichen, von links: Christiane Vetter, Oliver Günther, Hendrik Schultheis, Julius Donath, Marco Luft und Heinz-Willi Lindt.

Text und Bilder: Ines Dauernheim (freie Journalistin)